KREATIVE WEITERBILDUNG MIT TRÄUMEN UND BILDERN NACH DEM GEDANKENGUT C.G. JUNGS

 Oktober 2023 bis Juni 2024 in fünf Teilen

Weiterführung der Seminarreihe „Erklär mir Liebe“

– Einstieg jederzeit möglich

Begleitet von:

  • Dr.in Ute Karin Höllrigl, Psychotherapeutin, Lehranalytikerin am C.G. Jung Institut Zürich
  • Dr.in Sabine Riesenhuber, Mal- und Gestaltungstherapeutin, Sozialpädagogin, Lebens- und Sozialberaterin
  • Dr. Thomas Lindenthal, Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit, Universität für Bodenkultur Wien
œNach innen wachsen, nach außen wirksam werden   œ   œœ   œ   œ 

Der erste Baum

„An schönen Oktobertagen kann man, von der Radetzkystraße kommend, neben dem Stadttheater eine Baumgruppe in der Sonne sehen. Der erste Baum, der vor jenen dunkelroten Kirschbäumen steht, die keine Früchte bringen, ist so entflammt vom Herbst, ein so unmäßiger goldener Fleck, dass er aussieht, als wäre er eine Fackel, die ein Engel fallen gelassen hat. Und nun brennt er, und Herbstwind und Frost können ihn nicht zum Erlöschen bringen (…)“.

Ingeborg Bachmann, aus „Jugend in einer österreichischen Stadt“

Der Baum ist in allen Kulturen der Welt ein Symbol des inneren Wachsens. C.G. Jung setzt den innersten Seelenkern im Menschen dem Samenkorn einer Pflanze gleich, die sich in ihre Bestimmung entfalten will. Der Baum hat eine kosmische Bedeutung – er ist Weltenbaum, Weltsäule, Weltachse; die nordischen Mythologie stellt die Weltesche als einen erhabenen immergrünen Baum in den Weltmittelpunkt.

Wir werden in unseren Begegnungen den Baum als Sinnbild inneren Wachsens in Natur, Literatur und unseren Träumen in unsere Mitte stellen.

Bäume zeigen uns symbolisch in Bildern und Träumen den schöpferischen Wandlungsprozess des Menschen. Dieser bewegt sich zwischen Bewusstem und Unbewusstem, wobei die Inhalte des Unbewussten so aufgenommen werden, dass sie nicht entwurzelt werden. „Denn diese Entfaltung physischen und geistigen Wachstums geschieht von oben nach unten und vice versa wie in der Natur“, schreibt C.G. Jung in seinem Artikel zum philosophischen Baum. Zu diesem Werden sind wir als Mensch bestimmt, und dieses erfüllt unser Leben mit Sinn.

In einem fließenden Austausch wächst der Baum in der Natur zuallererst in die Tiefe, in seine Wurzeln, bevor er nach außen Blätter treibt. Einer neuen Verwurzelung des Menschen heute widmete Jung vorwiegend seine Studien. Er verstand die Krise des modernen Menschen vornehmlich als eine Sinnkrise.

Dieses innere Wachsen bedeutet für uns erkennendes, lernendes, achtsames Zugehen auf uns selbst, auf den Nächsten, wie auf die zu wandelnden Dinge. Eine neue Einstellung, die verändert, mitfühlt und danach strebt, auch die menschlichen Gegensätze zu versöhnen.

Wir werden in der kommenden Weiterbildung versuchen, anhand des Baumes als Sinnbild unseres Wachsens, aus einem beurteilenden, schuldbehafteten Denken uns in ein immer tieferes, befreiendes, freudvolles Werden zu verändern und zu uns selbst anders aufbrechen.

I. SEMINAR – „SEHNSUCHT – BRENNEN – SUCHE“

Datum: 20. – 22. Oktober 2023 (-> Achtung! geändertes Datum)

Ort: Gumpoldskirchen im goldenen Herbst
Hotel Turmhof, Josef Schöffelgasse 9, 2352 Gumpoldskirchen

Ingeborg Bachmann inspiriert uns als Dichterin, in ihrem Text aus ihrer Jugend in einer österreichischen Stadt, in ihrer visionären Schau zu von herbstlicher Sonne erfüllten Blick. In die dunkelrot verfärbten Bäume legt sie ein von Liebe und Wärme erfülltes Wachsen.  Spricht die Künstlerin hier die Schönheit eines menschlichen Werdens an, das bereit ist in ein dunkles Rot zu reifen? Rot, die Farbe der Liebe und schmerzlicher Durchgänge. Um dieses Reifen zu erreichen, schenkt die Dichterin uns in ihrer Schau das Bild eines „Ersten Baumes“, „der so entflammt ist vom Herbst, als hätte ihn ein Engel wie eine Fackel fallen gelassen“.

Schenkt Bachmann uns darin Verheißung, dass unsere Sehnsucht auch anders beheimatet ist? Hat unsere Sehnsucht ein Engel wie eine Fackel fallen gelassen? Haben wir diese Beziehung in uns zu achten? Ihre dichterische Vision scheint zu sein, dass Herbstwind und Frost eines irdischen Seins, diesen einen „Ersten Baum“ nicht zum Erlöschen bringen können. Goethe benannte dieses wundersame Sein, dass in der Weihnachtsbotschaft seinen Anfang nimmt, „Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen“. Die Dichterin Bachmann selbst schöpft ihre unauslöschbare Hoffnung aus einer unermüdlichen Treue zu ihrem Talent zu schreiben, vornehmlich gegen den Krieg anzuschreiben, den sie selbst erlebte. Welche Ermutigung und Erleichterung für uns, dass die Treue zum Weg, zum Streben, offenbar schon Erlösung sein will und kann. Die Erfüllung liegt nicht in unserer Hand, sie ist Gnade. Doch wir können unsere Wachstumsringe dankbar erkennen.

Wir sehnen uns alle nach diesem Frieden, wir haben, anders als die Pflanze, uns bewusst zu werden und den Gegenspieler in uns zu verwandeln. Die Sehnsucht wird auf diesem Weg zur Suche und zum Streben.

Dies war die Vision unserer Dichterin mit der Schöpfung eines ersten Baumes.

II. SEMINAR – ADVENTBESINNUNG IN DER STEIRISCHEN WALDHEIMAT

Datum: 1.-3. Dezember 2023

Ort: Dorfhotel Fischbach und umliegende Gasthäuser, 8654 Fischbach

Im Mittelpunkt in diesen besonderen Tagen des Advents wird das Sinnbild des Weihnachtsbaumes zu einem Baum der Erkenntnis, auf dem sich ein Licht nach dem anderen entzündet. Das besondere dieser tiefen Weihnachtsbotschaft ist, dass diesem Weg der Erkenntnis eine neue Dimension in der Geistesgeschichte zugereift ist: Wir können den Weg zwischen Licht und Schatten in einer verzeihenden, versöhnenden Einstellung gehen und Ring um Ring, wie Rilke uns lehrt, geduldig wachsen.

Der Baum, die Lichter, das Immergrün des Tannenzweiges, der Schmuck, die Bescherung – sie haben alle eigenen Symbolwert und sind in zahlreichen Volksbräuchen kombiniert. Der Weihnachtsbaum schenkt uns in einer der längsten und dunkelsten Nächte des Jahres, symbolisch die Wiederkehr des Lichtes.

III. SEMINAR – „DAS TALENT UND DAS EIGENE“

Datum: 3.-4. Februar 2024

Ort: Club Alpha, Stubenbastei 12/14, 1010 Wien

Wir werden im Dienste unseres Wachsens wie ein Baum auf Talentsuche gehen nach dem ganz Eigenen – unsere Wurzeln in der Tiefe ausleuchten – anhand unserer inneren Bilder und Träume. Wir können unsere Wachstumsringe dankbar in die „goldene Honigwabe“ des Unbewussten nach Hause bringen, wozu uns Rilke inspiriert.

IV. SEMINAR, INTENSIVTAGE – „UNSER INDIVIDUELLER FRIEDENSBEITRAG FÜR DIE WELT”

Datum: 23. – 27. April 2024 – ! geänderter Seminarort !

Ort neu: Minoritenzentrum Graz und Atelier “Loft Institut Wunderkinder”

Minoritenzentrum Graz, Mariahilferplatz 3, 8020 Graz

Wir werden uns bewusst, dass unser individueller Friede ein wesentlicher Beitrag für den Frieden der Welt ist. Wir können den Krieg mit Ängsten und Worten herbeireden, oder mit unserer Hoffnung auf ein Wunder den Frieden aktiv mitschöpfen. „Nicht müde werden, sondern dem Wunder leise wie einem Vogel, die Hand hinhalten“, wie Hilde Domin so wunderbar formuliert.

Wir werden versuchen unsere individuelle Friedensarbeit mit unseren Träumen, inneren Bildern und der Natur in Einzel- und Gruppenarbeit zu vertiefen und einen individuellen Übungsweg zu entwerfen.

Musikalisch begleitet werden die Intensivtage mit der Marienvesper von Monteverdi durch Rupert Heim, Radioredakteur

V. SEMINAR – „DANKBARE ZUSAMMENSCHAU“

Datum: 8.-9. Juni 2024 ! geänderter Seminarort !

Ort neu: Augarten Art Hotel, Schönaugasse 53, 8010 Graz – mit Gestalten und Sein im Garten

Dieses letzte Jahrestreffen soll eine dankbare Zusammenschau werden. Auf unser Jahr und den Ring, der in uns gewachsen ist. Ebenso wollen wir den nächsten Ring unseres Reifens erkennen und einen individuellen Übungsweg bis zum Herbst entwerfen.

Empfohlene Literatur:

  • Erinnerungen, Träume, Gedanken von C.G. Jung
  • Wörterbuch der Symbolik von Manfred Lurker
  • Die Kunst des Liebens von Erich Fromm
  • Erfahrungen einer Reise nach innen von Ute Karin Höllrigl
  • Im Zeitlosen verwurzelt von Ute Karin Höllrigl

Termine:

Seminar I:     20. – 22. Oktober 2023 (Achtung! Geändertes Datum) > Einstimmung am Freitag, 20. Oktober 2023 ab 17.00 Uhr

Seminar II:    2. – 3. Dezember 2023, Beginn Samstag, 11.00 Uhr – Ende Sonntag, 16.00 > Einstimmung am Freitag, 1. Dezember 2023 ab 18.00 Uhr in Fischbach (16.00 Uhr Shuttlebus ab Graz)

Seminar III:  3. – 4. Februar 2024, Club Alpha, Wien

Seminar IV:   23. – 27. April 2024 (Di – Sa) Intensivtage
Beginn Dienstag, 23. April um 14:00h im kleinen Konzertsaal des Minoritenzentrums, Graz

Seminar V:    8. – 9. Juni 2024, Augarten Art Hotel, Graz

Seminarorte (vorläufig):

  • Vortragssaal des Quartier Leech, Leechgasse 24, 8010 Graz
  • Atelier „Loft Institut Wunderkinder“, Ungergasse 9a, 8020 Graz
  • Club Alpha, Stubenbastei 12/14, 1010 Wien
  • Hotel Turmhof, Josef Schöffelgasse 9, 2352 Gumpoldskirchen – Zimmer buchbar unter Email: office@hotel-turmhof.at oder telefonisch unter +43 2252 607 333
  • Dorfhotel Fasching, Fischbach 3c, 8654 Fischbach – Zimmer buchbar unter Email info@dorfhotel-fasching.at; Tel: +43 3170 262
  • Minoritenzentrum Graz, Mariahilferplatz 3, 8020 Graz; wwww.minoritenzentrum-graz.at
  • Augarten Art Hotel, Schönaugasse 53, 8010 Graz; Zimmer buchbar unter Email: office@augartenhotel.at; Tel: +43 316 20 800

Seminarzeiten:

Samstag 11:00 – 17:00 Uhr und Sonntag 10:00 – 13:00 Uhr

Intensivtage: Beginn erster Tag 14:00 Uhr, Ende letzter Tag 15:30

Kosten:

Den Möglichkeiten entsprechender Nachlass auf Anfrage.

Gesamte Weiterbildung: € 2.500, — die Teilnahme an einzelnen Seminaren ist möglich,

Wochenende pro Termin € 400,–, Intensivtage: € 900,–.

Unterkunft und Verpflegung sind nicht im Betrag inkludiert.

Informationen, Anfragen & Anmeldung:

Heide Kraus

Email: heide.kraus@chello.at – Tel. 0660 5250405

www.ute-karin-hoellrigl.at